Wirtschaftskonzept der CDU-Baunatal – “Neugestaltung der kommunalen Wirtschaftspolitik“

Autor: Sebastian Stüssel

1. Wirtschaftsfaktor “junge Menschen“ & Familienfreundlichkeit

Damit Baunatal den demografischen Herausforderungen gewachsen bleiben kann, ist es zwingend erforderlich “junge Menschen“ & Familien nach Baunatal zu ziehen und diese Gruppen auch in Baunatal zu halten. Dies kann unserer Auffassung nach nur geschehen, wenn man dieser Zielgruppe baunatalweit vergünstigte Baugrundstücke zukommen lässt. Daher halten wir es für zwingend notwendig, das von uns vorgeschlagene, familienfreundliche, Baukonzept am obersten Heimbach auf das ganze Stadtgebiet auszuweiten und anzuwenden, wobei der Einsatz regenerativer Energiequellen auch hierbei auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt werden sollte.

2. Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderung

Wir erachten es als notwendig, für Frauen und Männer nach einer Familienphase bessere Möglichkeiten zu schaffen, um einen schnelleren beruflichen Wiedereinstieg in das Berufsleben zu gewährleisten. Deshalb sollte die Stadt folgende Maßnahmen einleiten:

1. Unterstützung bei der Bewerbung 2. Hilfe bei der Organisation der Kinderbetreuung 3. Beratung bei Problemen im persönlichen und beruflichen Alltag 4. Beratung über Angebote eines ausbildungsbegleitenden Blockunterrichtes, sowie Förder- und Stützunterrichtes 5. Kopperation mit dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule 6. Einführung und Ausbau von Telearbeitsplätzen 7. Realisierung eines Betriebskindergartens 8. Unterstützung bei der Suche von Teilzeitausbildungsplätzen

3. Erweiterung IT-gestützer Organisationsformen

Vorwiegend durch den Einsatz IT-gestützer Organisationsformen lassen sich bürokratische Hemmnisse für Unternehmen reduzieren. Unternehmen benötigen eine flexible Verwaltung, die nur geringen zeitlichen Aufwand erfordert. Somit hat die Stadt die Aufgabe:

1. alle relevanten Formulare online handhabbar zu machen, 2. den Bearbeitungsstatus der verwaltungsseitigen Vorgänge einsehbar zu machen und 3. zu gewährleisten, dass die jeweiligen Sachbearbeiter, Zwecks schnellerer Kommunikation, online erreichbar sind.

4. Einbindung der Wirtschaft in die Städtepartnerschaften

Zur aktiven Wirtschaftsförderung und zur Förderung internationalen Networkings müssen die baunataler Unternehmen endlich in die Städtepartnerschaften integriert werden. Dies führt nicht zuletzt zu einer sowohl quantitativen, als auch qualitativen Belebung der Städtepartnerschaften. Hierzu muss die Stadt:

1. die baunataler Unternehmen aufrufen, 2. ein Unternehmensverzeichnis erstellen, 3. die Partnerstädte bitten, dies ebenfalls zu tun, 4. die erstellten Verzeichnisse untereinander austauschen und 5. sie dann den Unternehmen vorlegen, damit diese dann interessierte Wunschkontakte auswählen können.

In Zeiten globalisierter Märkte und steigender Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ist dies Teil einer zeitgemäßen Wirtschaftsförderung. Außerdem ist bei der Beteiligung durch Unternehmen an den Städtepartnerschaften von einer erheblichen Kostenreduzierung für die Stadt auszugehen, da die Unternehmen sicherlich bereit sein werden sich an den Kosten eines Austausches zu beteiligen, sobald diesen wirtschaftlich interessante Kontakte gegenüberstehen.

5. Standortwerbung und Öffentlichkeitsarbeit

Besonders wichtig ist die Etablierung des Wirtschaftsstandortes Baunatal an sich. Die Stadt muss sich und Ihre Qualitäten überregional und international kommunizieren, um im globalisierten Standortwettbewerb bestehen zu können. Baunatal muss mittelfristig zu einem Markenprodukt werden. Hierzu sind sämtliche imagebildenden Maßnahmen aufrechtzuerhalten, weiter zu fördern und durch neue innovative Instrumente zu erweitern. Ein neues, in sich geschlossenes, Standortmarketing muss Basis einer neuen Kommunikationsstrategie werden. Hierfür ist, unserer Meinung nach, ein Marketing-Mix aus neuen innovativen Kommunikationsinstrumenten und herkömmlichen Kommunikationsinstrumenten erforderlich, um auch hier als besonders positiv und fortschrittlich wahrgenommen zu werden. Wir meinen:

1. Insbesondere die Erstellung einer mehrsprachigen innovativen Internetpräsens (deutsch/englisch + Sprachen der Partnerstädte), ist hier erforderlich. Sie muss das Image der Stadt ausführlich und deutlich in den Fordergrund stellen und darüber hinaus funktional die, von uns geforderten, Fähigkeiten einer IT-gestützten Organisationsform des Fachbereichs Wirtschaft (wie z.B.Onlineformulare usw.) umfassen. 2. Basierend auf dem hier vorgelegten Wirtschaftsprogramm und dem daraus hervorgehenden Image für Baunatal, sollte eine Promotion-DVD erstellt werden, die die Stadt Baunatal, ihre Vorzüge als Wirtschaftsstandort und ihre neue kundenorientierte Denkweise zum Ausdruck bringt. 3. Unterstützend wirkt die Erstellung einer Imagebroschüre oder eines Flyers, um Interessenten einen „handfesten“ ersten Überblick über unsere Stadt zu geben und hiermit ihr Interesse für Baunatal zu wecken.

Dieses Marketing-Paket muss folglich über Veranstaltungen, Messen, die anderen wirtschaftsfördernden Institutionen und über das Internet an die Zielgruppen verteilt werden. Nicht zu übersehen ist, dass auch ein Teil der imagebildenden Maßnahmen und viele der wirtschaftsfördernden Maßnahmen (z.B. Innovations- und Technologie-Preis) ihre eigenen Kommunikationswege natürlich über die Massenmedien entfalten.

6. (Existenz- / Unternehmens-) Gründungsberatung

Sehr häufig treffen Existenzgründer und Existenzgründerinnen auf Schwierigkeiten bei ihrer Existenzgründung. Deshalb sind wir der Meinung, dass es eine unabhängige Beratungsstelle geben sollte, die hilft Gründungshemmnisse abzubauen. Hierzu sehen wir es als notwendig an eine zentrale Anlaufstelle als Servicestelle für Existenzgründungen in Baunatal zu schaffen.

Auf Grund der vielfältigen Beratungsbedarfe ist es unserer Meinung nach erforderlich, mit den in Baunatal vorhandenen Einrichtungen zur Wirtschaftsförderung ein partnerschaftliches Netzwerk aufzubauen. Dieses Netzwerk schafft einen Pool von vielfältigen Beratungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten und erstellt Angebote zur Unterstützung junger Unternehmen in der Etablierungsphase.

Zuverlässige Partner im Netzwerk sollten die Stadt Baunatal, insbesondere der Fachbereich Wirtschaft, das City-Management, die örtlichen Wirtschaftsvereinigungen, die örtliche Sparkasse, die RBB und das Regionalmanagement Raum Kassel sein. Die Stadt hat daher eine zentrale Anlaufstelle als Servicestelle für Existenzgründungen im Fachbereich Wirtschaft in Baunatal zu schaffen, deren Aufgaben sein müssen:

1. Neben einer allgemeinen Informationsfunktion, Gründern und Gründerinnen eine umfassende Erstberatung zu bieten. 2. Nachdem potentielle Gründer und Gründerinnen ein Konzept eingereicht haben, werden eine Erstberatung mit Konzeptbewertung durchgeführt und die Unterstützungsmöglichkeiten der Stadt ermittelt. 3. Sollte es notwendig sein, wird die Weitervermittlung an den richtigen Experten für die jeweilige Fragestellung erfolgen. 4. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Partner Sparkasse und RBB beurteilen z.B. neutral den Finanzierungsplan und prüfen, welche Fördermittel eingesetzt werden können und welche Finanzierungsmöglichkeiten ihrerseits bestehen.

Zielgruppen der Existenzgründungsinitiative Baunatal müssen einerseits Existenzgründer, andererseits aber auch Jungunternehmer in der Startphase bis ca. drei Jahre nach Gründung, sein.

Die Existenzgründungsinitiative ist organisatorisch im Fachbereich Wirtschaft der Stadt Baunatal anzusiedeln, da die erforderlichen Ressourcen, wie Räumlichkeiten und Personal, bereits ausreichend vorhanden sind und die zentrale Lage sowohl die Nähe zur örtlichen Verwaltung, als auch zu den Netzwerkpartnern gewährleistet. Zusätzlich ist hierüber auch die Kostenneutralität dieses Konzeptes gewahrt.

Weiterführend sollte der Aufbau eines institutionalisierten Netzwerkes rundum die Aktivitäten in der Stadt entstehen, um die neuen Unternehmen fließend in die örtliche Wirtschaft zu integrieren. Hierzu stellen die örtlichen Wirtschaftsver- einigungen geeignete Partner dar. Sie erweisen sich auch als äußerst hilfreich beim Sichten und Überprüfen der bestehenden Angebote aus den Bereichen beruflicher Weiterbildung und Qualifizierung, um weitere Existenzgründungen zu initiieren.

7. Innovations- und Technologieförderung

Innovations- und Technologieförderung verfolgt das vorrangige Ziel unsere Wirtschaftsbasis strukturell zu verbreitern, um die bisher sehr einseitig ausgeprägte Wirtschaftsstruktur Baunatals heterogener, flexibler und somit zukunftsfähig zu gestalten. Im Vordergrund muss deshalb stehen:

1. Die Schaffung eines Innovations- und Technologie-Netzwerkes, um Unternehmen, Schulen und Hochschulen überregional erfolgreich zu verknüpfen. Unternehmen generieren Aufträge, Innovative Unternehmen werden gegründet, neue Arbeitsplätze entstehen, “junge“ Menschen bleiben in Baunatal oder werden nach Baunatal gezogen und Schüler und Hochschulabsolventen können fließend in örtliche Unternehmen integriert werden. Unserer Stadt erhält nach außen und innen einen positiven Imageeffekt. 2. Durch das Veranstalten von Innovations- und Technologie-Messen in Baunatal, können sich die Stadt selbst und die Baunataler Unternehmen überregional effektiv profilieren, woraus neue wirtschaftliche Impulse entstehen, die wiederum wirtschaftliches Wachstum zu Folge haben. Baunataler Unternehmen bekommen neue Aufträge und die Stadt ist in der Lage neue Unternehmen anzusiedeln. 3. Des Weiteren erscheint uns als CDU-Baunatal die Auslobung eines Innovations- und Technologie-Preises, der Stadt Baunatal als zwingend erforderlich, da der hieraus gewonnene Nutzen der örtlichen Wirtschaft und der damit verbundene Imageeffekt der Stadt enorme wirtschaftliche Potenziale hat. Durch Einbeziehen sämtlicher wirtschaftsfördernden Institutionen und der örtlichen Unternehmen lässt sich auch diese Maßnahme der Wirtschaftsförderung kostenneutral gestalten.

8. Innovations- und Technologie-Preis

Um innovativen Unternehmen eine wichtige Unterstützung zu geben, erachten wir es als wegweisend für die Stadt Baunatal, einen Innovations- und Technologie-Preis auszuloben. Hierdurch gelingt es, Unternehmen öffentlich für ihre Fortschrittlichkeit Anerkennung zu zollen, die Beispiel und Motivation für andere sein soll. Zu denken wäre hier an…ein innovatives Produkt… ein umweltfreundliches Produktionsverfahren …ein besonders soziales Engagement …ein innovatives (Marketing-, Schaufenster-) konzept. Wir fordern daher, dass die Stadt Baunatal einen, oder mehrere Wettbewerbe, unter Beteiligung der baunataler Unternehmen, veranstaltet. Hierzu haben:

1. Die Stadt einen Aufruf über die Presse zu tätigen. 2. Die Unternehmen eine Bewerbung mit Teilnahmegebühr (z.B. 50€) einzusenden. (Die Gewinner 1-3 teilen sich die eingezahlte Summe) 3. Die Wirtschaftsförderer ein Gremium zur Bewertung zu bilden. 4. Die Presse über alle eingesandten Bewerbungen ausführlich und nochmals über die Gewinner ausführlich zu berichten.

Allein die kostenlose Werbung und der Imagegewinn aller Beteiligten, sollten als Motivation zur Teilnahme ausreichen.