Gut besuchter Europa-Sonntag mit Jutta Rüddenklau und Hartmut Nassauer.

„Der Europaabgeordnete Hartmut Nassauer spielt an der Eduard-Vogt-Orgel von 1893 in der Kirche von Kirchberg den ersten Satz der Toccata und Fuge d-Moll von Johann Sebastian Bach.“  Das war ohne Zweifel der (nicht geplante) Höhepunkt des Vormittagsprogramms des diesjährigen Nordhessischen Europa-Sonntags. An den gut besuchten Gottesdienst, der von Lektor Frank Schaumlöffel gehalten wurde, hatte sich die Besichtigung der sanierten Orgel mit entsprechenden Erläuterungen von Küster Lothar Zok und Organistin Annika Siegmann angeschlossen, als sich plötzlich  im Gespräch  MdEP Hartmut Nassauer als ein besonderer Freund dieser „Königin der Instrumente“ entpuppte. Auf Drängen der Teilnehmer setze er sich an die Orgel und spielte Bach.

Im Mittelpunkt des von Enno Onnen und Alfred Sommer geführten Besuchs des Kirchberger Heimatmuseums standen unter anderem Abbildungen der römischen Goldmünze aus dem 4. Jahrhundert, die bei archäologischen Untersuchungen in einem Grab im Untergrund der Kirche gefunden worden ist und im Original im Landesmuseum in Kassel ausgestellt ist. Als Überraschung präsentierte sich der junge Robert  Knieling, Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Kirchberg, im Gewand eines „alten Hessen“ aus dem 8. Jahrhundert mit einem nachgefertigten Schwert und Gürtel aus der gleichen Zeit, deren Original  ebenfalls im Untergrund der Kirche gefunden worden ist. Dieser „historische Kirchberger“ begleitete danach auch die Europa-Wandergruppe. Wanderführer Günter Pfaar  gab dabei aktuelle und geschichtliche Informationen über den Ort Kirchberg, den Wartberg und die von dort zu sehenden umliegenden Orte.

Im „Haus Rübezahl“ am Hang des Wartberges, heute Ferienheim der Caritaseinrichtung Kinder- und Jugendheim Haus „Carl Sonnenschein“ in Fritzlar, erwartete die Wanderer und die anderen, von einem Parkplatz am Fuße des Wartberges aufgestiegenen Gäste die traditionelle nordhessische Brotzeit, die wie immer von dem Ehepaar Rosi und Willi Grunewald zubereitet worden war.

In den sich anschließenden Podiumsgespräch erläuterte die Landratskandidatin Jutta Rüddenklau ihr Programm „Schwalm-Eder blüht auf“. Der Schwalm-Eder-Kreis könne und müsse besser und erfolgreicher seine Chancen als Logistikstandort ausbauen, den Schulbusverkehr störungsfreier und sicherer gestalten und dabei den bewährten Busunternehmungen vor Ort bessere und fairere Wettbewerbschancen einräumen, ferner müsse das verkrustete System politischer Seilschaften im Schwalm-Eder-Kreis aufgebrochen und durch einen fairen und offenen Dialog mit allen Bevölkerungsgruppen abgelöst werden. „Der Schwalm-Eder-Kreis kann aufblühen und aus den Sackgassen politischer Einseitigkeit herauskommen, wenn alle politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Gruppierungen in einen offenen Dialog über den besten und erfolgreichsten Weg für unseren Kreis eingebunden werden“, schloss die Landratskandidatin unter dem Beifall der Zuhörer ihre Rede.

Anschließend referierte und diskutierte Hartmut Nassauer, stellv. Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, über den Vertrag von Lissabon. „Europa ist durch die Beharrlichkeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Deutschen Ratspräsidentschaft handlungsfähiger geworden.“

Insgesamt nahmen mehr als fünfzig Personen an dem Europa-Sonntag 2008 teil, unter ihnen der Europaabgeordnete Hartmut Nassauer und die Landtagsabgeordneten Dr. Walter Lübcke und Mark Weinmeister.

(Wikipedia: Die Europäische Volkspartei (EVP) ist ein Zusammenschluss christlich-demokratischer und konservativ-bürgerlicher Parteien in der Europäischen Union.)