Antrag der CDU-Fraktion: „Stärkung der Schulsozialarbeit in Baunatal“.

Stadtverordnetenversammlung am 10.12.2012 zur Vorlage Nr. 244/2012
Antrag der CDU-Fraktion: „Stärkung der Schulsozialarbeit in Baunatal“.

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,

die Fraktion der CDU Baunatal stellt hiermit folgenden Ergänzungsantrag zur oben genannten Beschlussvorlage:

Insbesondere vor dem Hintergrund der wiederkehrenden Ereignisse an den Baunataler Schulen, welche schon in der Vergangenheit in Summe teilweise Sachbeschädigungen in sechsstelligen Bereichen erreicht haben, wird es für unsere Stadt immer wichtiger die Präventionsarbeit der Schulsozialarbeit nachhaltig zu stärken.

Der Magistrat wird beauftragt:

  1. Öffentlich zu erklären, der Schulsozialarbeit eine hohe Bedeutung zuzumessen und die Angebote der Schulsozialarbeit an den Baunataler Schulen zu unterstützen.
  2. Sich dafür einzusetzen, dass die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule weiter gestärkt wird.
  3. Festzustellen, dass Schulsozialarbeit nach den jeweiligen Bedürfnissen vor Ort angeboten werden soll. Hierzu bedarf es je nach örtlicher Situation spezifischer Kooperationen zwischen Schule, Schulträger und unserer Stadt.
  4. Zu überprüfen, welche Möglichkeiten für die finanzielle Förderung einer Reihe von Modellprojekten im Rahmen der Schulsozialarbeit in Baunatal durch die Landesregierung bestehen.
  5. Festzustellen, welche für das laufende Schuljahr 2012/2013 darüber hinaus weitere bereits begonnene Projekte im Wege einer Drittelfinanzierung zwischen Schulämtern, Schulträgern und Kommunen fortgesetzt werden.
  6. Festzustellen, inwiefern die Weiterentwicklung und Stärkung der Selbstständigen Schule und die Schnittmengen von Schulsozialarbeit und Ganztagsschulbereich eine Neuausrichtung der Schulsozialarbeit in Baunatal erforderlich machen. Dies insbesondere da die Hessische Landesregierung derzeit die rechtlichen Voraussetzungen prüft, Drittelfinanzierungsverträge mit Schulträgern und Landkreisen abzuschließen zu können. Schulen sollen dann in Absprache mit dem Schulträger und der Kommune selbst darüber entscheiden können, ob und in welchen Umfang Bedarf im Bereich der Schulsozialarbeit besteht.
  7. Erforderliche Mittel in der Haushaltsplanung für die Jahre ab 2013 zu berücksichtigen.

Begründung:

Die Aufgaben, die unsere Schulen heute leisten, werden immer vielfältiger und komplexer. Schule ist nicht mehr länger nur ein Ort der Bildung, sondern die Schulen müssen sich sehr viel stärker mit den Rahmenbedingungen, dem gesellschaftlichen Umfeld auseinandersetzen und  unseren Schülern individuelle Fördermöglichkeiten geben. Neben einer Unterstützung in konkreten Krisensituationen wird die frühzeitige Prävention immer wichtiger. Schüler, die innerhalb der Schule auf Hilfe angewiesen sind, brauchen sie meist auch außerhalb.

Der Weg der Schulsozialarbeit ist eine richtige, eine sinnvolle und auch eine notwendige Arbeit, um die Lehrer zu begleiten und unseren Schülern eine wichtige Unterstützung zu geben. Die Schulsozialarbeit fördert in Ergänzung zur Familie und neben Schule und Ausbildung junge Menschen in ihrer Entwicklung. Dies geschieht durch Beratung und Unterstützung und wirkt sozialen Benachteiligungen und Entwicklungskrisen entgegen.

Deshalb sollte die Schulsozialarbeit keinesfalls in der Schule ganz allein stehen. Die Sozial- arbeit an den Schulen muss ganz eng mit dem Schulträger unserer Stadt verzahnt werden. Deshalb ist eine Kooperation zwischen der Jugendpflege auf gemeindlicher Ebene mit der Präventionsarbeit in der Schule unausweichlich, auch außerhalb der Schule.

Die Schulsozialarbeit ist die Aufgabe der Sozial- und der Jugendhilfeträger und damit des Landkreises und unserer Stadt.

Der Antrag soll die Zukunft der Schulsozialarbeit sichern, insbesondere die Bereitschaft in der Baunataler Jugendarbeit, sich in die schulische Sozialarbeit einzubringen. Es soll ein kommunales Netzwerk der Jugendhilfe geschaffen werden. Die bestehenden Schulsozialarbeitsmodelle des Landkreises Kassel und der Stadt sollen durch den Antrag gestärkt werden.

Weitere Begründung erfolgt mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Stüssel
Fraktionsvorsitzender